HCI
HCI Renditefonds IV: MS Berta in der Insolvenz – MPC Capital trennt sich von HCI-Anteilen.
Erneut schlechte Nachrichten für Anleger der HCI Schifffonds. Das Containerschiff MS Berta, das neben weiteren Schiffen zum Dachfonds HCI Renditefonds IV gehört, ist insolvent (Aktenzeichen: 7 IN 12/13). Der Renditefonds IV wurde 2004 von HCI aufgelegt. Unterdessen hat das Emissionshaus MPC Capital AG, welches ebenfalls zahlreiche Schiffsfonds auf den Markt gebracht hat, seine Anteile am Konkurrenten HCI verkauft.
MPC hielt, laut Handelsblatt vom 19. April 2013, immerhin rund 25 Prozent an der HCI Capital. Der überwiegende Teil der Aktien soll von der Reeder-Gruppe Döhle übernommen worden sein. „Wenn ein großer Fondsinitiator wie MPC Capital sich von Anteilen an HCI trennt, sollten sich auch andere Anleger ihre Gedanken machen. Mit den Anteilen hat sich MPC auch von den finanziellen Risiken, die mit der Beteiligung an HCI einhergingen, getrennt“, sagt Joachim Cäsar-Preller, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht aus Wiesbaden.
Anleger des HCI Renditefonds IV sollten die Kapitalanlage rechtlich auf mögliche Schadensersatzansprüche von einem versierten Anwalt überprüfen lassen. Das Containerschiff MS Berta ist nicht das einzige Schiff des HCI Renditefonds IV. Und es ist bei weitem nicht das einzige Schiff, das in den vergangenen Wochen und Monaten Insolvenz anmelden musste – und es wird wohl auch leider nicht das letzte sein.
HCI Shipping Select 18: MS Mark Twain insolvent
Zu diesen Schiffen zählt auch das Containerschiff MS Mark Twain des Dachfonds HCI Shipping Select 18. Die MS Mark Twain ist im Besitz der MS „MT Schlüter“ GmbH & Co.KG, über die das Amtsgericht Hamburg das Insolvenzverfahren eröffnet hat (Aktenzeichen: 67e IN 98/13). Zum Dachfonds HCI Shipping Select 18, der 2006 aufgelegt wurde, gehören neben dem MS Mark Twain noch die Containerschiffe MS Alisa, MS Hammonia Emden und MS Hammonia Husum. Die MS Mark Twain befand sich schon längere Zeit in schwerer See. Insofern kommt die Insolvenz nicht wirklich überraschend. Dennoch ist sie natürlich ein Schlag für die Anleger.
HCI Schifffonds VIII: Insolvenzverfahren über MS Maria Sibum eröffnet
Die dritte Pleite innerhalb von wenigen Tagen ließ nicht lange auf sich warten. Nachdem die Insolvenzverfahren über die MS Mark Twain (HCI Shipping Select XVIII) und MS Berta (HCI Renditefonds IV) eröffnet wurden, meldet nun auch der HCI Schifffonds VIII eine Pleite: über die MS Maria Sibum wurde am Amtsgericht Bremerhaven das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet (Aktenzeichen: 10 IN 43/13).
Drei Schiffsinsolvenzen innerhalb weniger Tage – das ist schon bedenklich. Der HCI Schiffsfonds VIII blieb schon lange hinter den Erwartungen zurück. In den vergangenen Monaten mussten die enttäuschten Anleger auch noch die Insolvenz der MS Pandora verkraften. Die Krise des HCI Schiffsfonds hat wohl im April 2013 mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens über die MS Maria Sibum ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Allerdings sah es schon lange zuvor wirtschaftlich nicht gut für den Dachfonds aus, der in insgesamt acht Schiffe investiert hatte. Die prospektierten Erwartungen wurden deutlich verfehlt. Bei den HCI-Schifffonds scheint die Krise momentan voll durchzuschlagen. Diese Entwicklung bestätigt aber auch gleichzeitig, dass Schifffonds Kapitalanlagen mit einem hohen wirtschaftlichen Risiko sind.
Drei weitere Insolvenzen bis August 2013
Bei den HCI Schifffonds ist ein weiterer Tiefpunkt erreicht. Im Juli und August mussten drei weitere Schifffonds von HCI Insolvenz anmelden. Hierbei handelt es sich um die Frachter MS Nadja (Aktenzeichen: 6 IN 44/13) und MS Angelika (Aktenzeichen: 7 IN 32/13). Damit nicht genug wurde auch über den HCI Schiffsfonds MT Hellespont Providence das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet (Aktenzeichen 509 IN 25/13).
Anleger von Schifffonds können Hoffnung auf Schadenersatz haben.
Die Erfahrung zeigt, dass in vielen Fällen die Beratung nicht ordnungsgemäß verlief. Viele Anleger wurden nicht ausreichend über die wirtschaftlichen Risiken ihrer Kapitalanlage bis hin zum Totalverlust ihres Geldes aufgeklärt. Auch über die Provisionen, die der Bankberater für die Vermittlung der Anlage erhält, muss der Anleger genau informiert werden. Ist dies nicht der Fall, können Ansprüche auf Schadensersatz geltend gemacht werden. Die Rechtsprechung ist da eindeutig.